Unser erstes Bild!

Foto-Tipp 3 – unser erstes Bild! Unser erstes eigenes Foto – gelungen, grottenschlecht, so lala!? Es gibt sogenannte Experten, die behaupten, die ersten 10.000 Bilder seien eh zum Wegwerfen. Danach würde es langsam besser. Ganz so rigoros will ich nicht sein. Ich kann euch aber sagen. dass eine gewisse Ausdauer und Geduld, gerade bei anspruchsvolleren Lichtverhältnissen, gefragt sind.
Einfach bei gutem Wetter und Morgen- bzw. Abenddämmerung ein nettes Bild zu produzieren, ist wirklich nicht sonderlich schwer. Doch auch das lässt sich „versauen“.
Bildkomposition, Farben, Lichtverhältnisse, Schattenwurf, Gegenlicht, das Verhältnis von Blende, Verschlusszeit und ISO-Zahl. Schärfentiefe oder Tiefenschärfe? Ein Schärfe nur in der Tiefe? Tiefe nur in der Schärfe? Wer es genau wissen will, der schaut sich den Artikel auf Wikipedia an und lernt etwas fürs Lebens. Alle anderen versuchen es mit der Praxis. Die hilft meist weiter.

So wie hier mehr oder weniger das eine Schloss optisch scharf ist und der Rest unscharf, verschwommen, so kann man sich mit einer kleinen Blendenzahl (große Blendenöffnung) auf Details konzentrieren. Im Gegenteil zur großen Blendenzahl (kleine Blendenöffnung), wo im optimalen Fall über die komplette Tiefe des Bildes alles mehr oder weniger gleich scharf erscheint.
Hierfür braucht es aber sehr gutes Licht bzw. eine sehr lange Belichtungszeit, da durch die kleine Blendenöffnung nur sehr wenig Licht dringen kann. Derartige Spielchen sind aber etwas für Fortgeschrittene im manuellen Modus. Nix mit Automatik!

Die Automatik bestimmt also Verschlusszeit und Blende vollautomatisch. Meist wird es sich bei normalem Tageslicht um eine mittlere Blende zwischen 4 und 8 handeln, und eine Belichtungszeit von 1/90 bis1/250 Sek.
Das sind nur Richtwerte, die üblicherweise angenommen werden. Daran müsst ihr auch nichts ändern. Ihr konzentriert euch anfangs ausschließlich auf alles außerhalb der Kamera. Das Objekt, das Licht, die Umgebung, ob sie in eurer Umgebung etwas bewegt, spiegelt, blitzt o.ä.

Zurück zu unserem ersten Bild. Schauen wir es uns an. Ist es da schön knackig scharf, wo wir es wollen? Sind die Farben so, wie wir uns das vorgestellt haben? Haben wir womöglich an der Kamera herum gebastelt und irgendwelche Einstellungen verstellt, so dass etwas schief gehen konnte? Gehen wir mal davon aus, dass alles einigermaßen gut ging. Dann sollten wir uns glücklich nennen und überlegen, wie wir das wohl geschafft haben. Merkt euch die einzelnen Details. Denn nur wenn ihr Euch das sich wiederholende Prinzip einprägt, werdet ihr in der Lage sein, es zu reproduzieren und bei Bedarf den evtl. geänderten Umständen anzupassen.

Auf jeden Fall gilt. Nach dem Bild ist vor dem Bild. Aufgeben gilt nicht. Und Verzweiflung ist absolut nicht angebracht. Und was manch einer als Fehler bezeichnet, nennen andere Erfahrung oder sogar Kunst…

In meinem nächsten Tipp will ich euch ein wenig aufmuntern, zu ignorieren und weiter zu machen.

Tipp Nummer 4 lautet: Egal, was andere sagen, lass dir Zeit – jeder fängt mal an!