Das Auge entscheidet…

Foto-Tipp 1 – das Auge entscheidet: Gehe „sehend“ durch die Welt – nur so erkennst du das richtige Motiv. Ein Satz, der von einem der großen, alten Griechen sein könnte. Ist er aber nicht. Ist von mir! Und soll auch nicht staatstragend oder weltmännisch daher kommen, sondern einfach nur bedeuten: Mach die Augen auf, bevor Du den Auslöser betätigst, auch wenn in Zeiten der Digitalfotografie das einzelne Bild nicht mehr kostet als ein wenig Speicherplatz.
Wildes Drauflos-Knipsen bringt dich nicht vorwärts beim Fotografieren. Zuviel Zurückhaltung zwar auch nicht, doch Bilder machen mit Hirn UND Bauch, ist einfach im Ergebnis erfolgreicher.
Der Baum, dessen Blätter sich im Herbst verfärben. Die Sonne, die durch eine Astgabel blitzt und eigentlich wegen des Gegenlichts schlecht bis gar nicht zu fotografieren ist. Die Spiegelung des Himmels in einer Straßenpfütze – all das sind Szenerien, die es lohnen, genauer betrachtet und in Augenschein genommen zu werden.

Die durch Äste blitzende Sonne…
… die Spiegelung im Wasser…

Und auch hier wie fast immer gilt „Probieren geht über Studieren“! Natürlich ist es toll, wenn man zig Bücher übers Fotografieren mit endlosen Listen, Tabellen und technischen Erklärungen in sich aufgesogen hast – doch all das Fachwissen hilft nichts, wenn man das zu machende Bild nicht schon vorher in seinem Kopf gehabt hat. Darum: Das Auge entscheidet…

Der Mittelgang in einem Passagierflugzeug

Etwas scheinbar Alltägliches wie der Gang in einem Flugzeug vor dem Start… Menschen sitzen auf ihre Plätzen, manch einer tippt noch schnell etwas in sein Handy, andere verstauen ihr Gepäck in der Overheads, die meisten starren auf die Monitore vor sich und alle warten auf den Start. Nichts Besonderes!? Die lange Flucht des Ganges, die symmetrisch angeordneten Sitzreihen und die immer wieder die Symmetrie unterbrechenden unterschiedlichen Tätigkeiten einzelner Passagiere. Das ist sehr wohl ein Bild wert. Also: Augen auf für solche Momente!

Ich will hier nicht irgendwie chronologisch vorgehen und das Fotografieren von Anfang bis Ende erklären, wobei noch zu bestimmen wäre, was der Anfang und was das Ende wäre. Ich will einfach den Gedanken in dein Gehirn pflanze, dass (fast) jeder fotografieren kann, wenn er sich überlegt, was er da überhaupt macht. Und ohne Freude am Bilder machen geht natürlich gar nichts.

Mein zweiter Tipp wird davon handeln, was als Beginner an Ausrüstung sinnvoll ist. Was du auf gar keinen Fall brauchst und was so genannte Nice-to-haves sind.

Also: Hier geht es weiter mit meinem 2. Foto-Tipp for beginners!